Die Geschichte Ramsaus
Die dauerhafte Besiedlung Ramsaus dürfte nach der Gründung der Fürstprobstei Berchtesgaden im 12. bis 13. Jahrhundert erfolgt sein.
Durch Ramsau führte der wichtige Handelsweg über den Hirschbichl in den Pinzgau.
Mit Fuhrwerken und Lasttieren transportierten die Salzsäumer auf diesem Weg das weiße Gold (Salz) aus Berchtesgaden in das benachbarte Österreich.
Ramsau teilt sich zurückgehend auf diese fürstpröpstliche Zeit in 4 Gnotschaften: Antenbichl, Au, Schwarzeck und Taubensee.
Neben dem Handel war die wirtschaftliche Struktur überwiegend von der Land- und Forstwirtschaft bestimmt, die für die Bewohner nur sehr karge Erträge abwarf.
Zeitweise wurden in Ramsau auch Mühlsteine aus Ramsauer Nagelfluh gewonnen.
Der Textdichter des weltberühmten Weihnachtsliedes "Stille Nacht, heilige Nacht", Joseph Mohr
(* 1792 Salzburg, + 1848 in Wagrain) trat im Sommer/Herbst 1815 seine erste Hilfspriesterstelle in der Ramsauer Pfarrkirche an.
Nach Auflösung der Fürstprobstei Berchtesgaden kam Ramsau zu Bayern und wurde im Zuge der Verwaltungsreform 1818 eine selbständige politische Gemeinde.
Im 19.Jahrhundert begann ein grundlegender Strukturwandel in der Gemeinde:
Die romantische Landschaft und die traumhafte Bergszenerie lockten die ersten Gäste zur Sommerfrische in das Tal, das Zeitalter des Tourismus hatte begonnen.
Heute ist die Gemeinde Ramsau b. Berchtesgaden mit ca. 3500 Gästebetten, jährlich ca. 55.000 Gästen und ca. 350.000 Übernachtungen einer der wichtigsten Tourismusorte des Berchtesgadener Landes.
Die Gemeinde blieb auch nach der Gebietsreform in Bayern (1972) eine eigenständige Gemeinde. Seit 1978 ist sie auch Nationalparkgemeinde des einzigen deutschen Nationalparks in den Alpen.